Veloroute 14: Fußgänger bekommen Vorrang – „Rampe“ wird zurückgebaut

Im Regionalausschuss Stellingen / Eidelstedt am 16.05.2022 kam die neue Verkehrsführung in der Lohkampstraße zur Sprache. Dazu Andreas Kintzel vom PK 27: „In Höhe Verbindungsweg Pinneberger Chaussee – Lohkampstraße – Niekampsweg / Verlauf der Veloroute wurde kürzlich eine Aufpflasterung im Bereich des Fußgängerüberweges eingerichtet. Diese Aufpflasterung hat zur Folge, dass alle Autos und Fahrräder ihre Geschwindigkeit erheblich reduzieren (annähernd Schrittgeschwindigkeit) müssen, damit es zu keinen Schadensfällen kommt. Eine geschwindigkeitsreduzierende „Rampe“ ist für diesen Bereich der Lohkampstraße allerdings nicht zulässig. Die Aufpflasterung wird aus diesem Grund wieder entfernt werden.

Die Querungen der Veloroute über die Straßen Pinneberger Chaussee, Lohkampstraße sowie den Niekampsweg sind derzeit so ausgebaut, dass Radfahrer aufgrund der Rotsteinpflasterungen und der weißen taktilen Elemente Vorrang vor dem Fußgängerverkehr haben. Auch diese Bereiche werden für den Vorrang des Fußverkehrs überplant und entsprechend den Vorschriften angepasst werden.
Für uns steht die Verkehrssicherheit im Mittelpunkt. Da die neue Verkehrsführung nicht den Regeln entspricht, gab es bereits einen vor Ort Termin. Man ist sich einig, dass die Verkehrsführung den Regeln entsprechend angepasst werden soll. Derzeit werden die betreffenden Bereiche überplant und die Ergebnisse anschließend umgesetzt. Über einen konkreten Zeitpunkt der Umsetzung kann derzeit noch nichts gesagt werden.“

Unser Mitglied Klaus-Peter Schulze hat sich auf Anregung vieler Mitglieder des Bürgervereins vor Ort umgeschaut und weitere Schwachstellen festgestellt:

Die Veloroute 14

Lange wurde gebaut, nun ist sie fertig, die Veloroute 14. Sie ist ca. 42 km lang und verbindet als äußere Ringroute den Hamburger Westen zwischen Othmarschen, Schnelsen, Poppenbüttel und Billstedt. Bei uns in Eidelstedt führt die Veloroute durch den Niekampsweg entlang des kleinen Verbindungswegs am Rückhaltebecken zur Lohkampstraße, überquert die Fahrbahn und führt dann weiter Richtung Pinneberger Chaussee-Baumacker.

Gebaut wurde viel. Der Verbindungsweg zwischen Pinneberger Chaussee/Lohkampstraße und Niekampsweg wurde teilweise total erneuert. Fußgänger und Radfahrer haben jetzt ausreichend breite, getrennte Bereiche. In der Pinneberger Chaussee wurde der Radfahrverkehr teilweise auf die Fahrbahn verlegt und gegenüber dem Autoverkehr mit Trennlinien und Piktogrammen gesichert. Eigene Beobachtungen haben gezeigt, dass die Radfahrer dieses neue Angebot gut annehmen. Kritisch wird es aber bei der Lohkampstraße. Auch hier wird der Radfahrer jetzt teilweise auf die Fahrbahn geschickt. Wer zum Edelstedter Platz fährt, muss nun an der Einmündung Niekampsweg den Gehweg verlassen und auf der Fahrbahn weiterfahren. Ein teilweise gewagtes Abenteuer, wenn einem der Bus oder größere Autos entgegenkommen, denn es parken noch zusätzlich Fahrzeuge am Fahrbahnrand.

Für Radfahrer wird es auf jeden Fall ganz schön eng, wenn man zwischen die Fahrzeuge gerät

Vorher war an diesem Abschnitt ein baulicher Radweg. Der zwar nicht mehr den neuen Vorschriften entsprach, etwas unsicheren Radfahrern aber eine gewisse Sicherheit vermittelte. Hier sollte noch einmal nachgedacht werden.

Auch die Gegenrichtung ist nicht völlig problemlos. Fährt der Radfahrer vom Eidelstedter Platz auf dem Radweg, wird er unmittelbar hinter der Einmündung Johann-Schmidt- Straße auf die Fahrbahn geführt. Wenn der Bus wegen des Gegenverkehrs eng um die Kurve fahren muss, wird es auch für den Radfahrer eng, zumal der Linienbus anschließend gleich seine Haltestelle am Fahrbahnrand hat. Eine gefährliche Situation.

Nicht gefährlich, aber für den Radfahrer auf der Lohkampstraße nicht besonders komfortabel sind die Aufpflasterungen im Bereich des Zebrastreifens. Der Radfahrer muss dort auf der Fahrbahn fahren und jeweils eine Rampe der neuen „Geschwindigkeitsbremsen“ für den Kfz-Verkehr hoch- bzw. runterfahren . Früher fuhr man auf dem baulich vorhandenen Radweg ohne „Rampen“ wesentlich bequemer.

Die “Rampe” wird zurück gebaut!

Gut gemeint, aber doch nicht ganz ungefährlich ist die eigentliche Querung der Veloroute unmittelbar beim Zebrastreifen auf der Lohkampstraße. Markierungen auf der Veloroute zeigen den Radfahrern, dass sie in beiden Richtungen queren dürfen. Nur ist jedem Radfahrer auch bewusst, dass er beim Überqueren der Lohkampstraße trotz des direkt danebenliegenden Zebrastreifens in jedem Fall den Autoverkehr durchlassen muss?

Die Symbole auf dem Radweg und der naheliegende Zebrastreifen könnten zu Irrtümern führen, unter Umständen zu einem gefährlichen Irrtum. Der Autoverkehr hat Vorrang!

Fazit: Eine gut gemeinte Verbesserung für den Radverkehr auf der Veloroute, aber für die Radfahrer in Eidelstedt auf ihren täglichen Fahrten zum Einkaufscenter und Wochenmarkt deutliche Komforteinbußen und mögliche „Zitterpartien“ auf der Fahrbahn, wenn es zwischen den Autos eng wird. Nach meiner Kenntnis ist die Situation den betreffenden Dienststellen bekannt und es soll nachgebessert werden.

Klaus-Peter Schulze

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