Was piepte denn da?


Vogelwelt in der Eidelstedter Feldmark

Am Freitag, den 25.4.25, trafen sich um 17.30 Uhr Vogelinteressierte am Waldcafé Corell. Elf Leute kamen zusammen und wollten sich über die Vogelwelt in der Feldmark informieren. Diese Exkursion hatte Stefan Wilke vom Eidelstedter Bürgerverein organisiert und als Sachverständigen den ehrenamtlichen Hobbyornithologen Sebastian Draak vom Nabu engagiert.

Als alle beisammen waren, ging es vom trubeligen Platz vor dem Waldcafé los, raus in die Stille der Feldmark, vorbei an der Pferdewiese. Dort fiel uns gleich eine Schar Stare auf, die mit glänzendem Gefieder zwischen den Beinen der Pferde hin und her stolzierten. „Sie sind dieses Jahr schon früher zurück, manche sind auch hiergeblieben. Das haben wir dem Klimawandel zu verdanken.“, erklärte Stefan Draak. „Auffällig sind vor allem die großen Schwärme, in denen sie sich außerhalb der Brutzeit zusammenfinden und spektakuläre Formationsflüge vollführen.“, ergänzte er. Interessant sei, und das wussten die meisten nicht, dass Stare viele Geräusche nachahmen können. Sie geben komplexe und vielfältige Töne von sich und nutzen ihre Begabung, um Laute anderer Tiere und Vogelarten zu imitieren. Auch Teile der menschlichen Sprache oder Auto-Alarmanlagen können sie nachahmen.

Gleich daneben im Gras konnten wir fotografisch eine Misteldrossel und eine Bachstelze einfangen. Weiter auf dem Weg ein Stück an der schönen Kollau entlang, hockte im Gebüsch eine weitere Misteldrossel und ließ sich bei der Futtersuche nicht stören. Sie war durch ihr geflecktes Gefieder gut getarnt und ich habe sie zuerst gar nicht gesehen.

Auf unserem fast zweistündigen Weg durch die schöne Eidelstedter Feldmark ging es über die Kollaubrücke vorbei am Rückhaltebecken zu der Streuobstwiese der SDW (Schutzgemeinschaft deutscher Wald) Hamburg. Wir erfreuten uns an blühenden Obstbäumen und zartem Frühlingsgrün der Laubbäume. Die Sonne schien bei wunderbar milder Temperatur. Unvorstellbar, dass wir uns in einer Großstadt befanden. Ich wusste teilweise gar nicht wo ich war. Hätte man mich ausgesetzt, ich wäre umhergeirrt. Aber wahrscheinlich hätte ich dank Mobiltelefon und Internetkarte schnell nach Hause gefunden. Begleitet wurde unser Spaziergang von vielfältigem Vogelgezwitscher und Stefan Draak nannte uns die jeweiligen Namen der Singvögel. Dass er sie alle beim Namen wusste, beeindruckte uns. Wir hörten Meisen, Rotkehlchen, eine Singdrossel und Dorn- und Mönchsgrasmücken singen. Die Grasmücken waren sehr scheu, sodass wir sie nicht zu sehen bekamen. Aber wir konnten einen Eichelhäher bei der Gefiederpflege beobachten. Rauchschwalben segelten über die Wiesen, Schwanzmeisen flatterten in Büschen umher und im eingezäunten Rückhaltebecken schwammen ungestört Stockenten, Reiherenten und Blesshühner. Auf dem Rückweg kamen wir an Ramckes Saisongärten vorbei und sahen Graugänse auf der Wiese davor gemütlich grasen. Im Wald nahe dem Café konnten wir einen Mäusebussard hoch oben im Baum beobachten. Oder er beobachtete uns, da war ich mir nicht so sicher. Nachdem er sich ein paar Mal für Fotos in Szene gesetzt hatte, verschwand er wieder lautlos. Ob auch noch eine Schnapsdrossel gesichtet werden konnte, wie ein Teilnehmer anmerkte, entzog sich meiner Kenntnis.

Alles in allem war es ein sehr schöner, erlebnis- und lehrreicher Spaziergang bei bestem Frühlingswetter in netter Gesellschaft. Und wir haben wirklich viele Vögel gesehen oder gehört: Meisen, Stare, eine Bachstelze, Misteldrosseln, eine Singdrossel, Dorngrasmücken, Mönchsgrasmücken, Rotkehlchen, Buchfinken, einen Eichelhäher, Rauchschwalben, Krähen, eine Reiherente, Stockenten, Blesshühner und einen Mäusebussard. Übrigens: Der Nabu bietet für Mobiltelefonbesitzer eine App an, mit der man Vögel entdecken und über ihren Gesang bestimmen kann.

Text: Ursula Striepe

Fotos: Ingo und Ursula Striepe

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