Mobilitätskonzept für Eidelstedt

Bericht vom Stadtteilbeirat Eidelstedt-Mitte
Vor circa drei Jahren wurde dieses Gremium im Zuge des „Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE)-Projektes Eidelstedt eingerichtet. Hier haben Bürger die Möglichkeit, sich über Entwicklungen im Stadtteil zu informieren, aber auch sich aktiv zu beteiligen.
Der Beirat Eidelstedt-Mitte tagte am Donnerstag, den 19. Februar. Eröffnet wurde die Sitzung wie gewohnt von Herrn Simon Kropshofer von der STEG. Wesentliche Themen waren aktuelle Verkehrsthemen und die Vorstellung des Mobilitätskonzepts für Eidelstedt.
Zu den aktuellen Themen gehörte ein kurzes Statement zur Autoreisezuganlage an der S-Bahn Eidelstedt. Allerdings gab es hierzu keine wesentlichen neuen Erkenntnisse.
Der Elternrat der Max-Träger Grundschule im Baumacker hatte einen Termin mit dem Senator Grote bezüglich der (Wieder-) Einrichtung des Fußgängerüberwegs (Zebrastreifen) vor der Grundschule. Ein abschließendes Ergebnis liegt noch nicht vor.
Das Thema Verbesserung des Radverkehrs in Eidelstedt wurde angesprochen, siehe auch unten im Rahmen der Aussprache zum Mobilitätskonzepts, zum Beispiel durch die Veloroute.
Mobilitätskonzept
Das Hauptthema des Abends, das „Mobilitätskonzept Eidelstedt“ wurde von Henrik Sander vom Büro ‚orange edge‘ vorgestellt. Das Mobilitätskonzept für Eidelstedt will zeigen, was im Stadtteil machbar ist um den Autoverkehr zu reduzieren und das Umsteigen auf alternative Fortbewegung durch attraktive Angebote zu stärken. Als externe Expertise leistet das Planungsbüro einen Fachbeitrag für zukünftige Entscheidungen der Verwaltung und Politik. Henrik Sander erläuterte die zentralen Analyseergebnisse und gab einen Überblick über daraus folgende Handlungsempfehlungen.
Auf der Basis umfangreicher Verkehrszählungen wurden verkehrliche Brennpunkte sowie die problematische Parkplatzsituation für den Stadtteil und für das Stadtteilzentrum analysiert.


Eine Modellrechnung der Verkehrsbelastung vor und nach dem Abschluss des A7-Ausbaus lässt erwarten, dass der Verkehr auf die Kieler Straße und Holsteiner Chaussee um circa 15 Prozent abnehmen wird. Die Prognose für die Nebenstraßen ist nicht so gut. Hier wird, vor allem für die Elbgaustraße, ein Anstieg erwartet.
Im Rahmen des Mobilitätskonzepts wurden Ansätze zur Reduzierung des Stellplatzbedarfs von PKWs vorgestellt, z.B. durch Car-Sharing oder Nutzung anderer Verkehrsmittel.
Daraus abgeleitet wurden handlungsorientierte Maßnahmen:
• Ausbau öffentlicher Nahverkehr
• Entwicklung neue Mobilitätskulturen
• Frühzeitige Diskussion der Entwicklungsansätze mit den Bürgern und Unternehmen.
• Aufwertung des Stadtteilzentrums als attraktive „Stadt der kurzen Wege“
Bezüglich der Parksituation wurde hervorgehoben, dass es einen beträchtlichen Anteil von Dauerparkern und Langzeitparkern gibt. Empfohlen wird eine konsequente Einhaltung der Kurzzeitparkregeln, um die Parkraumsituation zu verbessern. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob das Parkdeck über dem Aldi in der Lohkampstraße so erschlossen werden kann, dass die Fahrzeuge nicht erst durch den Ekenknick fahren müssen.

Seitens des Bürgervereins wurde angeregt, den HVV/VHH einzuladen, um die Ideen zur künftigen Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs vorgestellt zu bekommen und zu diskutieren.
Die wesentlichen Handlungsansätze betreffen
• die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs und Nutzung neuer Mobilität. Ziel: Verbesserung der Verkehrsanbindung und die Entwicklung neuer Mobilitätskulturen.
• Neue Mobilitätsangebote müssen „von unten nach oben“ zusammen mit Bürgern und Unternehmen gestärkt werden.
• Veränderungen im Verkehr eröffnen neue Perspektiven auf attraktive öffentliche Räume.
Konkrete Vorschläge betreffen zum Beispiel einen Quartiersbus, der das Eisenbahnerviertel besser anbieten könnte oder „Neue Mobilität“ im Geschoßbau. Hier steht „orange edge“ im engen Austausch mit der Firma Ditting, die das Dello-Gelände bebauen wird. Eine Verlagerung des Busbahnhofs im Rahmen des Ausbaus der AKN zur S-Bahn ist angedacht sowie eine zusätzliche Bustrasse für die Strecke zwischen Eidelstedt und dem Hörgensweg.

Die Entwicklung neuer Mobilität sei nicht zu vergleichen mit dem Bau einer Autobahn, so Henrik Sander: „Da wird geplant, gebaut und irgendwann wird das Band durchschnitten. Ein Mobilitätskonzept zu entwickeln und umzusetzen ist etwas völlig anderes. Damit das gelingt, müssen viele Leute zusammengebracht werden. Es geht hier um einen gesellschaftlichen Prozess.“
Die vollständige Präsentation finden Sie auf der Homepage des Bürgervereins: eidelstedter-buergerverein.de.
Die Sitzungen des Stadtteilbeirats sind öffentlich, die Termine sind im steg Büro in der Elbgaustraße 27 zu erfragen, oder über http://www.eidelstedt-mitte.de. Nächster Termin ist der 15.April.

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