Die Eidelstedter Höfe

| Keine Kommentare

„Eimsbüttels graue Maus“ mausert sich
Hamburg im Regen. Altonas Altstadt am Hafen ist dennoch einen Besuch wert. Alte und neue Gebäude vertragen sich gut vor hanseatischer Kulisse. Ganz in Grau gehüllt, zeigt sich von Ferne die Elbphilharmonie. Am Pinnasberg hat die Richard Ditting GmbH & Co. KG ihre Büroräume. Ich habe einen Termin für ein Interview mit Matthias Tscheu, Prokurist und Projektentwickler zusammen mit dem Projektleiter Marc-Andre Nickel. Thema ist die Bebauung des ehemaligen Dello-Geländes im Herzen Eidelstedts.

Rudolf Ditting & Co. KG im Gespräch mit Ursula Kleinfeld, Eidelstedter Bürgerverein. Matthias Tscheu (li), Prokurist und Projektentwickler. Projektleiter Marc-Andre Nickel (re)
 

 Ditting_Modell Eidelstedter Höfe
 Dello war gestern. Die Eidelstedter Höfe mit dem 7-geschossigen Ärztehaus sind die Zukunft.
 
Was wird gebaut?
Rund 350 Mietwohnungen und Wohneinheiten würden entstehen. Davon etwa 290 freifinanzierte Wohnungen mit 2 bis 5 Zimmern und etwa 60 öffentlich geförderte Wohneinheiten mit 1 bis 4 Zimmern. Außerdem ein Ärzte- und Bürohaus mit rund 2.000 Quadratmetern Mietfläche und ein Kindergarten. Die Erdgeschosszone soll Raum für den kleinen Einzelhandel bieten.
 Ditting_4_Nutzungsmix

In der Präsentation auf dem Stadtteilbeirat am 24. Oktober wurden etwa 65 Eigentumswohnungen angekündigt. Die werden aktuell nicht eingeplant. Gilt der „bewährte Hamburger Drittelmix“ nicht für Eidelstedt?
„Wir haben uns dazu entschieden, anstelle der Eigentumswohnungen Mietwohnungen zu errichten“, stellt Matthias Tscheu fest. „Die Nachfrage nach Mietwohnungen auf dem Hamburger Wohnungsmarkt spricht dafür. Es wird ein städtebaulicher Vertrag mit dem Bezirk Eimsbüttel geschlossen.
„Wir haben uns dazu entschieden, anstelle der Eigentumswohnungen Mietwohnungen zu errichten“, stellt Matthias Tscheu fest. „Die Nachfrage nach Mietwohnungen auf dem Hamburger Wohnungsmarkt spricht dafür. Es wird ein städtebaulicher Vertrag mit dem Bezirk Eimsbüttel geschlossen.

Wann beginnen die Bauarbeiten?
„In diesem Jahr läuft die Genehmigungsphase, aber Ende des Jahres werden Baugruben sichtbar sein,“ erläutert Matthias Tscheu. Die Arbeiten in Bauabschnitt 1 (hellblau, Ecke Kieler Straße/Dorfstraße und hinterer Teil, Richtung Simon-Wannewitz-Ring) und Bauabschnitt 2 (dunkelblau, östlicher Bereich Richtung Friedhof) sind zusammen zu betrachten. Die Bauarbeiten werden gestaffelt, also zeitlich verzögert, ab 2021 bis 2023 erfolgen. Die Mieter in Bauabschnitt 3 (Front zur Kieler Straße) haben die Möglichkeit, in das Gebäude (Ärztehaus) im Bauabschnitt 1 umzuziehen, so dass der letzte Bauabschnitt 2024 in Angriff genommen werden kann.

Ditting_3_Bauablauf

Ihre Pläne legen nahe, dass Sie mehr wollen, als nur Häuser zu bauen.

Was ist Ihre Idee?Die Eidelstedter Höfe würden wie eine Brücke zwischen dem Ortskern und den weiter östlich gelegenen Gebieten wirken, erläutert Projektleiter Marc-Andre Nickel. Ein begrüntes Wegesystem ermögliche Fußgängern und Radfahrern eine bequeme Durchfahrt des Quartiers vom Busbahnhof zu den Friedhofsanlagen, zum Gymnasium Dörpsweg mit dem umliegenden Wohngebiet und weiter zum geplanten Sportpark Steinwiesenweg.
„In modernen Quartieren ist es nicht nur wichtig, Lebensraum für möglichst viele Menschen zu schaffen, sondern auch der Natur ihren Raum zu geben. Große Gemeinschaftsgärten im Innenhof beseitigen asphaltierte Flächen. Die Pflanzung einheimischer Gehölze, der Erhalt alter Bäume und Vogelnistplätze zusammen mit begrünten Dachflächen sind nachhaltige Maßnahmen für eine vielfältige Umwelt.“ Das moderne Mobilitätskonzept beinhalte eine Tiefgarage mit 250 Stellflächen für Anwohner und Besucher sowie eine zunächst geringe Anzahl von Ladestationen, die nach Bedarf erweiterungsfähig sei. 10 Lastenfahrräder stünden zur Verfügung; ein stationäres Carsharing sei in der Planung.

Ditting_4_Nachhaltigkeit

Ditting_2_Mobillität

350 Wohnungen, das Ärztehaus und das Gewerbe bedeuten mehr Verkehr. Fahrzeuge, die aus der Dorfstraße kommen, haben schon jetzt keine Möglichkeit, links stadteinwärts abzubiegen. Haben Sie eine Idee für diese Situation?

„Für dieses Thema ist – soweit es Handlungsbedarf gibt – in erster Linie der Bezirk zuständig“, so Matthias Tscheu.

Wie wird die Fassade aussehen?

Das neue Quartier sei zwar nicht mit der Elbphilharmonie vergleichbar, aber dennoch ein großes Bauvorhaben. Die Fassaden sollen eine klare Gliederung erhalten und auf keinen Fall als massive Front erscheinen. Eine Klinkerfassade soll es werden, die sich in die Umgebung einfügt.
An welcher Umgebung orientieren Sie sich? An jenem gelben Klinkerbau stadtauswärts?
„Diese Entscheidung treffen wir nicht allein, sondern es ist geübte Hamburger Praxis, dass bei Projekten dieser Größe nicht nur der Bezirk, sondern auch der Oberbaudirektor in die Entscheidungen mit einzubeziehen ist,“ erklärt Matthias Tscheu.

Ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche gutes Gelingen.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.