Neue Spezies entdeckt – Das Hörgelchen
Nicht zu glauben: Ein Spaziergänger entdeckte in den frühen Morgenstunden eine kleine Gruppe bis dahin völlig unbekannter Pelztiere. Aufmerksam geworden durch lebhaftes Treiben in einem Erdhaufen nahe der Autobahn, näherte er sich behutsam. Ihm bot sich ein bisher nie gesehenes Spektakel: Dunkelbraune, rundliche Gesellen tollten in der Erde, buddelten sich ein, um unvermittelt aus dem Erdreich wiederaufzutauchen und jedes Mal einen fröhlichen Ton auszustoßen, der dem Hupen eines LKW ähnelte – Hörgelchen!
Außergewöhnliches war im Gange – die Behörden wurden unverzüglich verständigt und leiteten weitere Schritte ein. Erste Untersuchungsergebnisse des Amtes für seltsame Tierarten liegen bereits vor. Offenbar handelt es um eine außerordentlich seltene Beuteltierart, die sich nahe der Autobahn ohne zivilisatorische Störung entwickeln konnte. Professor Knut Wachtelkönig, Leiter des AfsT, frohlockt: „Wir haben unverzüglich Lärmpegelmessungen im Inneren des Hörgelchens vorgenommen und eine Sensation entdeckt: Null Dezibel! Kein Lärm, null, nada, niente! Wir sind entzückt! Dies ist eine Sensation in der Biologie und hat den gleichen Rang wie die Entdeckung der fliegenden Pinguine.“
Wie kommt das? Das Phänomen des Hörgelchen-Vakuums ist jetzt Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Erste Hinweise gibt bereits die besondere Fellstruktur des kleinen Kerlchens und auch die Tatsache, dass es keine Ohren hat. Wo keine Ohren, da kein Lärm. Doch jetzt schon hat die Sensation vom Hörgensweg die Lärmschutzbeauftragten elektrisiert. Die Fachwelt steht Kopf! Deutsche Ingenieure in Sachen Lärmschutz machen sich bereit zum Sprung an die Weltspitze!
Bis dahin ist jedoch eines klar. Um das natürliche Biotop des Hörgelchens zu erhalten, ist eine Neuplanung des Hörgensweg mit einem schönen, hohen Buddelhügel notwendig. Unzählige Anrufe im Bezirksamt deswegen blieben jedoch erfolglos – es ging keiner ran…