Sonntag – Sonnenschein – Fahrt ins Blaue oder Grüne?
„…lasst Euch überraschen…“
Kurz nach 11.00 Uhr Start am Eidelstedter Bürgerhaus; ein gutes halbes Dutzend tapferer Strampler macht sich auf den Weg und schnell wird klar, wo es lang gehen soll. Mehrfach wird die Mühlenau überquert und durch den Sola Bona Park die Düngelau angesteuert.
Auf dem Weg fällt mir ein, dass vor Jahren im Anzeiger ein Eidelstedter Bürger über seine Rundgänge mehrere Gedichte veröffentlicht hat, die heute im Heimatmuseum vorliegen.
Daraus möchte ich zitieren:
„…gleich neben der Mühlenau steht dort ein Baum, den ich zu gern besuche: „Meine“ so geliebte rote Buche.
In der Nähe, im Sola-Bona-Park, eine riesige Eiche zum Himmel ragt. Sie wächst dort seit Jahrhunderten, zählt zu den sehr oft bewunderten.
Verläßt man Richtung Norden den Park, gelangt man in die grüne Feldmark. Hier kann die Lunge Sauerstoff tanken…“
(aus Karl-Heinz Möller „Ein Hoch auf Hamburg Eidelstedt“, Eidelstedter Anzeiger, 10. Januar 2001)
Die Eiche im Sola Bona Park hat es mir besonders angetan. Schon bevor sie 2001 vom Blitz getroffen mehrere dicke 15 Meter lange Äste verlor, besuchte ich mit einer Klasse im Rahmen des Natur- und Technikunterrichtes diesen Baum, der wegen seines Alters (man schätzt ihn auf über 350 Jahre) und seiner Größe besonders sehenswert ist. Nachdem die Schüler damals den dichten Brennesselring überwunden hatten, sollten sie mit ausgestreckten Armen den Stamm umfassen – fünfmal ca. 1,25 m ergab einen Umfang von 6,25 Metern in Brusthöhe und um den Umfang der ausladenden Krone näherungsweise zu „erfassen“, musste sich die ganze Klasse fast dreimal mit ausgestreckten Armen aufstellen: Das ergab im Überschlag eine Länge von 115 bis 120 Metern. Nach dieser Messaktion durften natürlich noch alle nahen Spielgeräte ausprobiert werden. Zurück auf dem Schulhof wurden die ermittelten Größen mit Kreide auf dem Spielgelände nachgezeichnet und zum Staunen Aller ergab sich, dass in den aufgezeichneten Stamm sämtliche Klassenkinder (immerhin damals noch ca. 30) stehend spielend Platz fanden.
Nach dem Park ging die Tour weiter über die Düngelau und die Autobahn ins Niendorfer Gehege mit ausführlicher Erläuterung der Ausgleichsflächen Hamburger Abendblatt 11.04.2o12: …“Hamburg wächst und braucht Flächen – für Wohnungsbau, Straßenbau, Hafenerweiterung. Doch jeder Eingriff in die Natur muss laut Bundesnaturschutzgesetz ausgeglichen werden. Geht an einer Stelle Naturraum verloren, muss anderswo neuer Lebensraum entstehen…“ entlang der Kollau Richtung Saisongartenfeld des Vereinsmitglieds Christoph Ramcke und nach verdienter Kaffeerast quer über die B4 zum Schnelsener Moor mit den zahlreichen Regenwasserrückhaltebecken. Nach Überquerung der A23 verlieren sich dann allmählich die Wege der Fahrerinnen und Fahrer, weil man/frau am heimatlichen Gartentor vorbeikommt und sich mit Dank an den Veranstalter verabschiedet.